I. Allgemeines
1. Beratungsverständnis
Beratung erfolgt in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern, Beratungsansätzen, -anliegen und -settings (psychosoziale Beratung, Rechtsberatung – Einzel- oder mediative Beratung).
Auf der Grundlage einer professionellen Beratungsbeziehung fördern die Berater das verantwortungsvolle Handeln einzelner Personen, Paare in ihren jeweiligen Kontexten (Familie, Partnerschaft, Gesellschaft, Arbeitswelt etc.).
Die Berater orientieren sich am Schutz der Menschenwürde und berufsethischen Standards:
- Respektvoller Umgang mit Menschen,
- Transparenz, Rollenklarheit,
- Fairness,
- Integrität,
- Eigenverantwortung und Entscheidungsfreiheit der Klienten
- sowie Vertraulichkeit.
Die Berater verpflichten sich, die genannten ethischen Standards gegenüber Klienten, Kollegen und der Öffentlichkeit stets einzuhalten.
2. Kompetenz
Professionelle Beratung wird durch die Persönlichkeit des Beraters, ein wissenschaftlich fundiertes Expertenwissen und Beratungskonzept sowie hoher Qualifikation in den relevanten Bereichen entwickelt und gesichert. Die Berater reflektieren und optimieren ihre Arbeit durch kontinuierliche Weiterbildung, Intervisions- und Supervisionsprozesse, geeignete Evaluationsmassnahmen und dgl.
3. Vertraulichkeit
Die Vertraulichkeit der Informationen der Ratsuchenden wird strikt respektiert. Informationen an Dritte werden nur weitergegeben, wenn der Ratsuchende ausdrücklich zustimmt.
4. Interessenkonflikte
Konflikte zwischen den Interessen des Beraters und der Ratsuchenden sind zu vermeiden. Wo ein Interessenkonflikt entsteht oder entstehen könnte, ist dieser offen darzulegen und im Sinne des Ratsuchenden zu entscheiden.
II. Beratungsformat «Coaching»
5. Beratungsziele
Ziel des Coachings ist es, in einem Dialog mit dem Ratsuchenden Lösungen und Handlungsalternativen zu finden, die für ihn nützlich und stimmig sind, und die er eigenverantwortlich in seinem jeweiligen sozialen Kontext umsetzen kann.
6. Methodik
Unsere Berater achten auf einen klar formulierten Auftrag, vereinbaren überprüfbare Ziele und gestalten den Beratungsprozess nach fachlich-methodischen Kriterien. Der Beratungsansatz ist insbesondere systemisch, wonach primär Ressourcen, Selbsthilfepotenziale und Kompetenzen der Ratsuchenden und deren soziale Systeme gestärkt werden (zB Familie im Kontext von Trennung/Scheidung).
7. Qualitätskriterien
Der Berater sichert dem Ratsuchenden fachgerechte Qualitätsstandards zu, sowohl was die Rahmenbedingungen des Coachings (Strukturqualität), den Ablauf (Prozessqualität) oder das Ergebnis des Coachings (Ergebnisqualität, im Sinne eines entwicklungsorientierten und wertschätzenden Feedbacks) betrifft.
III. Beratungsformate «Mediative Beratung» und «Rechtsberatung»
8. Neutralität
Werden Personen mit unterschiedlichen Interessen (zB Parteien im Trennungs- oder Scheidungskontext) beraten, ist der Berater zu strikter Neutralität verpflichtet.
9. Beizug weiterer Fachleute
Bedürfen im Rahmen einer mediativen Beratung bestimmte Punkte einer genaueren fachlichen Abklärung, kann der Berater weitere externe Fachleute (Rechtsanwälte, Steuerfachleute etc.) beiziehen.
10. Rechtsvertretung
Eine Vertretung vor Gericht wird ausgeschlossen. Den Ratsuchenden wird empfohlen, bei Bedarf einen anderen Juristen/Rechtsanwalt bzw. Mediator zu beauftragen.
Der Verein für Männerfragen entwickelt diesen Kodex kontinuierlich weiter. Gerne auch zusammen mit weiteren involvierten Institutionen und Personen bei deren Bereitschaft zur Zeichnung und Einhaltung.